Samstag, 9. Juni 2012

Kandidaten Präsidentenwahl 2012

Präsidentenkandidaten für Mexiko 2012
Kandidaten im Wahlkampf um das Amt des Präsidenten in Mexiko, von links:
Enrique Peña Nieto, Josefina Vázquez Mota, Gabriel Quadri, Andrés Manuel Lopel Obrador
(Bildquelle: IFE, mexikanischeWahlbehörde)

Enrique Peña Nieto möglicher neuer Präsident
 
Adrett frisiert, schneeweisses Hemd, hochnässiger Blick und grosse Worte – so präsentiert sich der 45-jährige Enrique Peña Nieto den Mexikanern als Präsidenschaftskandidat. "Wirtschaftswachstum gekoppelt mit mehr Arbeitsplätzen, staatliche Sozialversicherung für alle, ein faires, progressives Steuersystem", mit einer ganzen Liste von Wahlversprechen bombardiert er seine Landsleute und bringt sie zum Träumen von einem besseren Mexiko. Dazu braucht er nicht mal abstrakte Programme, es scheint als glaubten ihm die Wähler jedes Wort.
  
Peña Nieto geniesst eine enorme mediale Präsenz. Er wird von vielen als Erlöser Mexikos gefeiert. Nach 12 Jahren unter den beiden Präsidenten des PAN (Partido Acción Nacional), Vicente Fox und derzeit Felipe Calderon, mit einer ernüchternden Bilanz wegen der herrschenden Korruption, Gewalt und blutigem Krieg gegen die Drogenkartelle, scheinen die Mexikaner nun klar den Kandidaten der PRI (Partido Revolucionario Institucional) zu unterstützen.
  
Den aktuellen Umfragen zu folge ist die Ausgangslage zur kommenden Präsidentenwahl ziemlich eindeutig. Enrique Peña Nieto geniesst in etwa gleich viel Zustimmung wie die beiden weiteren ernsthaften Kandidaten zusammen, namentlich Josefina Vázquez Mota (PAN) und Andrés Manuel López Obrador. Der vierte Kandidat, Gabriel Quadri, scheint zwar in den Debatten oft die beste Lösung bereit zu haben, doch liegt er abgeschlagen auf einer aussichtslos scheinenden Position. Ein absolutes Mehr ist nicht erforderlich, es gewinnt der Kandidat mit den meisten Stimmen. Mit grosser Wahrscheinlichkeit wird demnach Enrique Peña Nieto am 1. Juli den Wahlkampf für sich entscheiden und zum neuen Präsidenten von Mexiko ausgerufen.
  
Dies ist umso erstaunlicher, weil seine Partei des Partido Revolucionario Institucional das Land bis ins Jahr 2000 während 71 Jahren sehr autoritär regiert hat, unter heftigen Vorwürfen wegen Menschenrechtsverletzungen, Korruption, Misswirtschaft und Wahlbetrug. Doch Peña Nieto schwärmt von der neuen PRI, von Aufbruch und Hoffnung – purer Balsam auf die Seele der Bewohner des krisengeschüttelten Landes.

Mexikanische Wahlbehörde IFE (Instituto Federal Electoral)

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